Notruf richtig absetzen. Was muss ich bei einem Notruf sagen.
Ob auf dem Wasser oder an Land: Bei einem Notfall zählt jede Sekunde. Über die Notrufnummer 112 erreichst du rund um die Uhr den Rettungsdienst und die Feuerwehr. Die Polizei ist rund um die Uhr über die Notrufnummer 110 zu erreichen. Du kannst dir sicher sein, dass das Personal dort geschult ist und dir alle wichtigen Fragen stellt. Du kannst also nichts falsch machen!
Was muss ich bei einem Notruf sagen?
1. Wo ist es passiert?
Mach eine möglichst genaue Angabe, wo der Unfall passiert ist. Ort, Stadtteil, Straße, Hausnummer, Stockwerk und weitere Angaben helfen den Einsatzkräften, den Unfallort schnell zu finden. Solltest du dich nicht auskennen, bitte die Menschen um dich herum um Hilfe bei der Ortsangabe.
Beschreib bei schwer auffindbaren Orten den Weg möglichst genau. Auch auffällige Gebäude und Schilder oder auch sichtbare Berge, Hügel und Seen können helfen. Im besten Fall gib es eine zweite Person, einen sogenannten Einweiser, der die Einsatzkräfte in Empfang nimmt und ihnen den Weg zeigt.
2. Was ist passiert?
Beschreib kurz und prägnant, was passiert ist, zum Beispiel ob es einen Unfall gab.
Beispiele: „Es kam zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Auto und einem LKW.“ oder „Ein Kind ist im Eis eingebrochen.“
3. Warten
Leg nicht auf! Warte stattdessen auf mögliche Rückfragen der Leitstelle. Leg unbedingt erst auf, wenn die Leitstelle das Gespräch beendet.
Um die Situation besser einschätzen zu können, stellt der Disponent dir häufig folgende Fragen:
Wie viele Verletzte gibt es und welche Verletzungen liegen vor?
Gib an, wie viele Verletzte es gibt. Sollte es vermisste Personen geben, gib auch diese Anzahl an. Versuch außerdem, die Art der Verletzungen beziehungsweise Krankheiten zu beschreiben. Jede Angabe hilft den Einsatzkräften.
Wer meldet den Notfall?
Nenne deinen Namen sowie eine Telefonnummer, unter der dich die Leitstelle bei Rückfragen erreichen kann.
Beachte immer, dass deine Sicherheit vorgeht. Das bedeutet: erst in Sicherheit bringen, dann den Notruf absetzen und Erste Hilfe leisten. Bring dich unter keinen Umständen selbst in Gefahr. Setz den Notruf erst ab, wenn du selbst außerhalb eines möglichen Gefahrenbereichs bist. Auch die Sofortmaßnahmen solltest du erst leisten, wenn du außer Gefahr bist.
Notruf absetzen mit Kindern üben
Wir empfehlen, auch mit Kindern das Absetzen eines Notrufs zu üben. Dabei ist es ganz wichtig, dass du deinem Kind verdeutlichst, dass es keine Angst haben soll, die 110 oder 112 anzurufen. Mach klar, dass dort jemand abnimmt, der im Notfall hilft. Erklär deinem Kind auch, wann es die 112 und wann die 110 anrufen soll – und dass ein Notruf nur im Notfall abgesetzt werden darf.
Tipp: Für Kinder kann die Eselsbrücke 1 + 1 = 2 hilfreich sein, um sich die Rufnummer 112 zu merken.
Die 3 Ws spielerisch üben
Vereinfache die 3 W-Fragen und üb sie gemeinsam mit deinem Kind ein. Betone immer wieder, dass die Person am Telefon bei einem Notfall hilft:
Wo bist du?
Was ist passiert?
Warte
Das Absetzen eines Notrufs üben
Lass dein Kind mit einem Spielzeugtelefon die Notrufnummer 112 wählen. Übernimm du dabei die Rolle der Leitstelle. Stell also die notwendigen Fragen und lass dein Kind antworten. Wiederhole diese Übung, bis dein Kind den Notruf ohne Gestik und Mimik sicher absetzen kann – denn das kann Leben retten.
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